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1.9.2021
Brrrrr, war das kalt am Morgen, da sind wir erstmal länger liegen geblieben. Bis wir uns aufgerafft und alles gepackt hatten, war es schon 9 Uhr. Auf den ersten Metern sahen wir, das es wirklich frisch war, stellenweise war der Boden mit Frost überzogen. Heute hatten wir dafür richtig schönes Wanderwetter. 🙂 Wir hatten an diesem Tag ein paar Steigungen zu meistern, aber der Trail verlief die meiste Zeit durch Wälder und auf dem Bergrücken. Über 10 Dirt Roads hatten wir an diesem Tag überquert, so viele wie noch nie zuvor. Am Abend hatten wir dann sogar auf einer Dirt Road unser Camp aufgeschlagen. -19,7 Meilen-
2.9.2021
Snoqualmie Pass
Heute sind wir wieder etwas früher aufgestanden, denn wir wollten die letzten Meilen bis Snoqualmie so schnell wie möglich absolvieren. In Snoqualmie wartet wieder ein Hotel auf uns. 🙂 Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite. Am Morgen kamen wir an ganz vielen Seen vorbei, aber leider war es mittlerweile zu kalt geworden um eine Runde schwimmen. Ab Mittag begann der Trail etwas steiniger und steiler zu werden und so kämpften wir uns alle durch, um schnell im Ort einzulaufen. Als wir gegen 16.30 Uhr ankamen, waren auch schon ganz viele andere Hiker im Hotel. Da der Ort direkt am PCT liegt, gehen eigentlich alle Hiker für eine Nacht hier in das Hotel.
Wir checkten ein, nahmen die heisse Dusche, richtenden die Klamotten für die Waschmaschine und machten uns auf den Weg um etwas zu Essen. Vor dem Hotel auf dem Parkplatz trafen wir „Rick“ der Mann von „Farrell“ wieder. Er hatte uns damals in Etna sehr geholfen. Regina ist gleich mit einer Umarmung auf ihn zu gelaufen. Er hatte ein paar Minuten vorher seine Frau und einen weiteren Hiker vom Trailhead abgeholt und sie waren auch so was von reif für die Dusche. Wir gingen zum kleinen Einkaufsladen mit Pizzeria und holten uns je eine 16“ Pizza. Wieder zurück im Hotelzimmer machten wir an dem Abend nichts mehr ausser Füsse hoch legen und nach der Wäsche schauen. -16,2 Meilen-
3.9.2021
Shopping & doch schon so spät
Schon am Tag zuvor, hat uns der Trail offenbart, wie die nächsten Meilen auf dem PCT weiter gehen werden, also fasten wir die Entscheidung, Marcel braucht andere/neue Schuhe für die Etappe bis Stevens Pass. Nur wie kommen wir Richtung Seattle? „Rick“ bot gleich seine Hilfe an und so fuhren wir Richtung Seattle, wo es in einem Vorort ein REI gibt. Den Resupply für die letzte Etappe haben wir auch gleich noch versendet, denn der kleine Ort Stehekin soll leer gekauft worden sein bzw. soll nicht viel Auswahl haben. Sicher ist sicher. Um 15 Uhr waren wir wieder zurück und gingen noch schnell auf einen Burger. Als wir uns Richtung Trail aufmachten, war es schon 17 Uhr. Jetzt noch, wie geplant 10 Meilen machen und dazu noch ein Anstieg von 2000 Feet, das wird wohl zuviel. Im dunkeln kamen wir gegen 21 Uhr an einem Zeltplatz an, nicht ganz die Strecke, die wir geplant hatten, aber wir sind doch noch weit gekommen. -7,3 Meilen-
4.9.2021
Bergziegen
Ohne es zu merken, haben wir direkt am 2400 Meilen Marker unser Zelt aufgeschlagen. Unser Zeltplatz am Berghang war der perfekte Platz um den Sternenhimmel und den Sonnenaufgang zu betrachten. Wir liefen los und und schon nach kurzer Zeit konnten wir den 250 Meilen Marker für die SoBo Läufer finden. Für uns bedeutet dies, noch 250 Meilen und wir erreichen die Grenze zu Kanada. Kurz vor unserer Frühstückspause sahen wir die ersten Bergziegen in Washington. Diese folgten uns sogar ein Stück auf dem Trail. Lustig, das selbst die Tiere den Wanderpfad benutzen. Der Trail wurde für heute sehr steinig, was den Füssen und Knöcheln schmerzte. Natürlich sind in Washington auch wieder Murmeltiere heimisch und wir konnten einige sehen. Hier gibt es auch einen kleinen Nager, der wie ein Hamster aussieht. Meist lebt dieser in den riesigen Steinfelder. Als Marcel um die Ecke kam und einen dieser Nager fotografierte, stellte der sich ihm in den Weg und quietschte ganz laut gegen ihn. 😀 Da unsere Füsse genug von den Steinen an dem Tag hatten, entschlossen wir uns eine alternative Route des PCT im Tal zu laufen und nicht über den Pass zu gehen. Eine Weile verlief der Trail noch in einer verbrannten Region, bevor wir an einer Kreuzung abbogen und Richtung Pete Lake liefen. Wir liefen an dem Tag bis es dunkel wurde und fanden noch einen netten Zeltplatz für den Abend. -18,3 Meilen-
5.9.2021
Waptus Lake und Peggy‘s Pond
Etwas frisch war es in der Nacht geworden, da wir neben einem Bach unser Nachtlager aufgestellt hatten. Wir packten unsere Sachen zusammen und wie immer ging es erstmal aufwärts. Zum Waptus Lake waren es nur 4 Meilen und zum Glück folgte nach dem Anstieg ein langes Stück runter ins Tal. Am Waptus Lake waren ganz viele Wochenendausflügler zu hören. Wir liefen am Lake entlang, bis der Lake in einen breiten Fluss überging. Zur Überquerung soll es weiter unten am Flusslauf eine Brücke gegeben und wir entschlossen uns, diese zu suchen, obwohl Marcel eher gleich den Fluss überqueren wollte. An der Brücke angekommen, mussten wir feststellen, das die Brücke eine Fussbrücke war. Nichts mit trockenen Füssen, jetzt hieß es, Schuhe ausziehen und rein ins Wasser. Der Weg zurück zum PCT wurde zum Glück von Vorgängern gut ausgewiesen und so waren wir nach kurzer Zeit wieder auf dem original Trail. Der Aufstieg zu Peggy’s Pond war nicht so lange und wir konnten die traumhafte Aussicht hier oben genießen. Wie auch in der Sierra Nevada gab es wieder diese Plateaus mit den kleinen Bächen. Hier würde man gerne sein Nachtlager aufstellen aber wir müssen weiter. Nach einem Abstieg kamen wir an diesem Tag noch an eine Flussüberquerung, was Regina natürlich nicht gefiel aber mit der Hilfe von Marcel klappte diese wirklich gut. Erstmal eine kleine Pause nach dieser Aufregung einlegen, inmitten des Flusslaufs. Den Piper Pass würden wir heute zeitlich nicht mehr schaffen, also entschlossen wir uns kurz vor dem Pass, am Deception Lake zu übernachten. -21,5 Meilen-
6.9.2021
Piper Pass und Stevens Pass
Was für ein Ausblick an diesem Morgen, die Augen bekamen gar nicht genug. Das Spiel zwischen der Morgensonne, den Wolken und Bergen, wir sind gefühlt alle 10 Minuten stehen geblieben und haben das Farbspiel betrachtet. Was für eine Schönheit Washington doch ist. Der Trail ging heute an ganz vielen Seen vorbei, welche auch gerne von Wochenendausflügler genutzt werden. Wir passierten die kleinen Seen auf unserer Strecke Richtung Stevens Pass und an jedem wären wir gerne liegen geblieben, aber wir wollten heute noch bei Zeiten in Leavenworth angekommen, da wartet wie immer ein nettes Hotelzimmer in Town auf uns. Schon das allein treibt Regina an, schneller zu laufen 🙂 Drei kurze aber steile Anstiege trennten uns davon ein IPA zu trinken. Am Stevens Pass angekommen, stellte sich die große Frage, wie bekommen wir hier eine Fahrt in das 37 Meilen entfernte Leavenworth. Der Highway lag ungünstig in einer Halbkurve und die Autos passierten das Stück Ausfahrt mit hoher Geschwindigkeit. Super Voraussetzung. 🙁 Also gingen wir erstmal am Parkplatz entlang und fragten Leute, ob sie in die Richtung fahren. Leider hatten wir kein Erfolg. Unten am Parkplatz sahen wir, dass gerade ein Bus rausgefahren war und zwei andere Hiker einlud. Wir liefen gleich los, vielleicht kann er uns auch mitnehmen und wir hatten wiedermal Glück, wir passten alle in den Bus. Die Fahrt, war wie immer sehr lustig und wir saßen eingequetscht auf dem Boden im Bus. In Leavenworth angekommen suchten wir unser Hotelzimmer, welches sich in einer Seitenstrasse befand. Nach der Dusche und kurzer Erholung ging es zur Brewery und wir tranken unser ersehntes IPA. -18,6 Meilen-
7.9.2021
Leavenworth
Noch schnell alles organisieren oder doch noch einen Tag länger bleiben? Wir haben uns entschieden einen Tag länger zu bleiben und einen Tag unsere Füsse zu schonen, bisher sind wir Washington ohne einen Tag Pause durch gerannt und welcher Ort würde besser passen für eine Pause, als der Ort Leavenworth. Leavenworth ist eine kleine Stadt, die im Aussehen an Bayern nachempfunden wurde. Die Aussenfassaden der Häuser gleichen stark dem deutschen Original und es sieht irgendwie skurril aus. Selbst die Mc Donalds Filiale ist dem bayerischen nachempfunden. Marcel hatte ein super Hotel gefunden, das „Blue Elk“. Können wir wirklich weiter empfehlen. Wir liehen uns die hoteleignen Fahrräder und machten uns mit diesen auf den Weg um einzukaufen. Nachdem wir alle Einkäufe erledigt hatten, haben wir den Abend am Pool und Jacuzzi ausklingen lassen.
8.9.2021
Lake Valhalla und Lake Janus
Am Tag zuvor haben wir auf unserem Weg zum Hotel „Rick“ und seine Frau „ Farel“ getroffen. Diese hatten auch einen ungeplanten Zeroday in Leavenworth eingeschoben. Im Gespräch boten sie uns gleich an, dass sie uns wieder mit zurück an den Stevens Pass nehmen könnten. Natürlich nahmen wir dieses Angebot sofort an und freuten uns. Abfahrt war um 11 Uhr geplant, wie immer nutzten wir die Check-out time, um unser Hotelzimmer zu verlassen. Da wir ein Hotelzimmer mit Balkon mit Sicht auf den Parkplatz hatten, konnten wir ganz entspannt auf die beiden warten. Am Pass angekommen, machten wir uns gleich auf den Weg. „Rick“ fuhr gleich wieder Richtung Leavenworth, um andere Hiker einzusammeln und an den Trail zu bringen. Wir liefen mit „Farel“ an den Punkt, wo der Trail weiter ging, als diese bemerkte, dass sie ihre Trekking Pols im Wagen von „Rick“ vergessen hatten. Ohne Pols ist der Weg in Washington nicht gerade einfach zu wandern, also informierte sie ihren Mann und wir warteten gemeinsam auf seine Rückkehr. Eine Stunde später und mit Trekking Pols machten wir uns auf den Weg. Die ersten Meilen, waren wir richtig zügig unterwegs, es war flach und wir waren gut ausgeruht. Aus der Ferne konnten wir ein Brand sehen, dieser war aber nicht so groß und der Rauch weit entfernt. Bis es dunkel wurde sind wir an diesem Tag gelaufen. Der Zeltplatz war auch nicht der Beste, aber was solls, ist eh nur für eine Nacht. Etwas später, als wir draussen zu Abend aßen, kam eine Stirnlampe auf uns zu. Es war „Farel“, sie hat es auch noch hier her geschafft. -11,4 Meilen-
9.9.2021
Grizzly Peak
Was für ein wundervoller Tag, gleich zu Beginn eroberten wir den Grizzly Peak. Die Farben der Natur in Washington wurden immer intensiver und überhaupt war die Landschaft bei Sonnenschein eine reine Augenfreude. Von der Bergspitze hatten wir einen unglaublichen Blick auf die anderen Berge. Im Tal hatte sich etwas Rauch von dem Feuer in der Nähe abgelegt und zusammen mit den Wolken, war es wie ein Nebel. In der Ferne konnten wir sogar nochmal Mount Rainer sehen. In den Steinfeldern, welche wir auf dem Weg ins Tal passierten, quietschte und pfiff es wieder. Die Hörnchen waren immer gute Vorboten, dass es bald steinig wird. Da war er plötzlich, ganz unscheinbar am Boden, der 4000 Km Marker. Wir waren beide aus dem Häuschen. Hier in Washington wird einem erst bewusst, wie viel Strecke hinter einem liegt. Gerne hätten wir unser Nachtlager am Lake Sally Ann aufgebaut aber wir mussten weiter und so bauten wir unser Nachtlager etwas weiter nach dem Anstieg auf. Wasser tragen auf 3 Meilen war auch angesagt. Als die Sonne unterging hatten wir eine einmalige Aussicht und ein tiefes Abendrot, was nichts gutes für das Wetter am nächsten Tag bedeuten würde. -21,2 Meilen-
10.9.2021
White Chuck River
Früh waren wir wieder auf den Beinen, laufen während des Sonnenaufgang haben wir für uns entdeckt. Zudem wird es Abends früher dunkel, also mussten wir die Laufzeiten anpassen. Zu Anfang ging es am White Mountain entlang und dieser war nicht, wie sein Name in weiß, sondern zeigte sich in den schönsten Farben des Herbstes. Der nächsten Meilenstein passierten wir vor unser Frühstückspause 2500 Meilen. Am Pass angekommen, hatte man einen Ausblick auf all die umliegenden schroffen Berge mit den Spitzen in Schnee. Der Abstieg ins Tal eröffnete den Ausblick auf den riesigen Gletscher hinter uns. Am Nachmittag überquerten wir eine eingestürzte Brücke die noch vorhanden war und etwas später nach langen wandern im Busch erreichten wir die Stelle, wo früher einmal eine Brücke stand, diese aber komplett weg gespült wurde und nur ein dicker Baumstamm lag bereit. Wir packen alles fest im Rucksack zusammen und robbten uns über den Stamm. Kurze Zeit darauf kam der erwartete Regen und er hörte nicht mehr auf. Als wir an dem nächst möglichen Zeltplatz ankamen, waren alle freie Plätze bis auf eine Tentsite im freien besetzt. Im strömenden Regen bauten wir unser Zelt auf und versuchten uns ein bisschen warm und trocken zu bekommen. -20,2 Meilen-
Hallo ihr Zwei, ihr macht das super!!! Ganz viele und herzliche Grüße aus dem Schwarzwald ????????
Die Meilen nehmen zusehends ab… und beim lesen bekomme ich jeden Tag Lust auf Burger und Bier! ?
Weiterhin viel Spaß und hoffentlich gutes Wetter beim „Endspurt“