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11-20 juli
11.7.2021
Kleiner Bär und Richardson Lake
Früh am Morgen ging es wieder los. Unser Zeltplatz war diesmal etwas erhöht am See und wir konnten den Sonnenaufgang in den gegenüberliegenden Bergen bestaunen. Der See war noch ganz ruhig und spiegelte in silber. Das Frühstück mit Seeblick genossen wir wirklich und dachten an die Villen in South Lake Tahoe am Strand zurück. Wir hatten diesen Seeblick kostenlos. Es folgten viele weitere Seen auf unsere Strecke und überall campten Leute, ob PCT Hiker oder Dayhiker, alle Plätze waren gut besetzt. Danach folgte der Anstieg über den Dicks Pass und wie immer, wenn du glaubst, du bist oben, geh am besten noch eine Meile weiter. Auf dem Pass angekommen, gönnten wir uns unsere wohl verdiente Frühstückspause auf dem Pass, mit super Aussicht auf die nächsten Berge, die vor uns liegen. Der Abstieg war schnell und wir liefen zu unserem Mittagsplatz, dem Middle Velma Lake. Dort angekommen, gingen wir natürlich schwimmen, das Wasser war auch angenehm warm. Der Weg nach der Mittagspause war easy zu laufen aber uns plagen ein bisschen die neuen Schuhe, die müssen erstmal eingelaufen werden. Plötzlich drehte sich Marcel um und hielt den Finger auf den Mund…leise. Da war er, unser erster Bär, ein Jungtier und so putzig anzusehen. Wir hofften nur, das nicht Mama Bär dazu kommt. Wir machten unsere Bilder und gingen weiter. Als der Kleine uns bemerkte, rannte er schnell weg. 🙂 Die letzten zwei Meilen zu unserer Tentsite am Abend, vergingen auch wie im Flug. Dort angekommen, stellten wir fest, das ganz viele dort auch ihr Zelt aufgeschlagen hatten, da der See auch mit dem Auto erreichbar ist. Also suchten wir uns die noch beste Stelle und genossen unser Abendessen. -20,2 Meilen-
12.7.2021
Skigebiete
Heute morgen lief sich endlich wieder richtig gut. Marcels Schuhe sind zwar definitiv zu groß, aber irgendwie scheint es trotzdem zu funktionieren. Nach ungefähr 5 Meilen sahen wir plötzlich 2 bekannte Gesichter, „Shorts“ und „Pepper Jack“ . Damit hätten wir und sie absolut nicht gerechnet umso großer war die Freude. Zur Sicherheit tauschten wir dieses Mal die Handy Nummern aus. 1 Meile später war schon Frühstückspause und danach ging es wieder nach oben. Nach dem Anstieg suchten wir uns einen schönen Schattenplatz und machten Mittag. 🙂 Nach der Mittagspause liefen wir 4-5 Meilen am Bergkamm und dem Grat an dem Tahoe Skigebiet entlang. Hier pfiff ein ordentlicher Wind, der aber auch gegen die Hitze half. Man konnte auch auf das nördliche Ende des Sees schauen. Der See strahlte in seinem schönsten Blau, da wollte man am liebsten gerade wieder an den Strand liegen. Hier oben war mal wieder kein Wasser, so mussten wir knapp 8 Meilen extra Wasser tragen. Freuten wir uns auf den kleinen Bach, der nach den 8 Meilen kam, hier füllten wir uns wieder auf und entspannten im Schatten. Danach liefen wir noch knappe 2 Meilen den Berg hoch bis zur letzten Tentsite mit Wasserzugang. Alleine waren wir nicht, denn die komplette Gruppe von „Slyer“ war auch an der Tentsite. Wir müssen der Gruppe unbedingt einen Namen geben. -19,2 Meilen-
13.7.2021
Nochmal Skigebiet und Donner Pass
Gleich zum Start ging es anständig bergauf ins nächste Skigebiet. Hier ging es über den Berg und unter den Liften wieder bergab. Wie es hier wohl im Winter aussieht? Nach circa 7 Meilen kam die letzte Wasserstelle für weitere 8,7 Meilen. An dem Bach machten wir auch das zweite Frühstück. Danach folgten wieder Meilen auf den Bergkämmen und kleinen Wäldern. Kurz vor der Mittagspause begegnete uns ein Hiker/Trail Angel, der uns eisgekühlte Getränke aus seinem Rucksack zauberte. Nach einem kurzen Gespräch gingen wir gleich in die Mittagspause über. Knapp 4 Meilen später waren wir kurz vor dem Donner Ski Resort, doch zuvor überraschte man uns nochmal mit einer Trailmagic. Trail Angel „Toast“ versorgte uns mit super leckerer Wassermelone und gekühlten Getränken. 🙂 Das Resort besuchten wir heute nur zum Essen und nicht zur Übernachtung, wir wollten noch ein bisschen weiter gehen. Auch nicht schlecht, als PCT Hiker bekommt man im Resort bzw. dessen Bar, 2 große Bier aufs Haus. Dazu bestellten wir uns mal wieder Burger. 😀 Beim quatschen mit den anderen Hiker verflog die Zeit, als wir wieder loskamen, waren wieder 2,5 Stunden vergangen. Gute 3 Meilen später fanden wir eine schöne Tentsite mit einem super Aussichtsfelsen. -18,7 Meilen-
14.7.2021
Just walk!
Alles packen und es kann los gehen. Heute sollen es über 23 Meilen werden, denn wir möchten morgen Nachmittag in Sierra City einlaufen. Also nichts wie ran an die Meilen. Zur Frühstückspause hatten wir schon ganze 7 Meilen auf dem Zähler und zur Mittagspause wollten wir am White Rock Creek eintreffen. Zur Freude war der White Rock Creek etwas tiefer und so konnten wir ins kühle Nass springen. Es ist immer noch wahnsinnig heiß und da kommt so eine Abkühlung genau richtig. Der Nachmittag war unspektakulär. Nur auf einer Spitze eines Berges sahen wir die steilen Abhänge von einem ehemaligen Vulkan hinunter. Da kribbelt es im Bauch, wenn am an der Kante steht und runter schaut. Für die letzten 10 Meilen durften wir auch wieder Wasser tragen, welches übrigens sehr gut schmeckte, direkt aus der Spring gezapft. Am Zeltplatz angekommen führten wir noch ein sehr nettes Gespräch, mit zwei anderen Hikern, zum Abendessen. Auf der PCTA Webseite haben wir heute eine neue Meldung über ein Feuer um Belden gelesen, das wäre der nächste Resupply Point nach Sierra City. Das Feuer ist noch ganz frisch, hoffentlich kann die Feuerwehr den Brand löschen, sonst sieht es nach Umgehung aus. – 23,4 Meilen-
15.7.2021
Sierra City
In der Früh gingen wir wieder als letzter vom Platz, aber die ersten trafen wir schon nach knapp 50 Metern. 😀 Muss wohl so ein Pärchen-Ding sein, das wir immer länger brauchen. Der Rest des Trail verlief wieder ähnlich wie die Tage zuvor, aus dem Tal zum Kam und an diesem entlang und dann wieder mach unten. Up and down. Wenigstens sind die Anstiege nicht mehr so anstrengend, wie in der Sierra Nevada. Die Pausen gleichen wir wieder mit den Wasserstellen an, die Entnahmestellen werden wieder weniger. Wenn wir all die ausgetrockneten Bäche und Flüsse sieht, haben wir dieses Jahr ein wirklich trockenes Jahr. Viel zu fotografieren hat Marcel auch nicht, alles einfach nur Wald mit ein paar Vulkangipfel oder Granitfelsen. Zu Mittag fanden wir einen schönen Bach mit kaltem Wasser um uns ein bisschen zu erfrischen, die Spring zu diesem Bach entstand etwas weiter oben. Baden war diesmal nicht drin, weil zwei andere Hiker dazu kamen und ganz ehrlich, wir wollten ihnen das Wasser nicht verdrecken, ist ja schließlich zum trinken da. So schön es auch am Bach war, nun hieß es wieder schnell ins Städtchen kommen. Nur noch 5 Meilen laufen und wir können die Dusche genießen. Einen Hitch in das Dörfchen haben wir nicht erhalten, also sind wir die 1,5 Meilen gelaufen. Wirklich schnucklig der Ort, auch entstanden durch den Goldrausch und der Ort hat wirklich Charme. Es gibt nicht viel, ein General Store, ein Hotel, eine Gas Station und einige Hütten zur Vermietung. Die Burger im General Store sollen sehr gut sein, das haben wir natürlich gleich ausprobiert und für gut befunden. Wir sprachen mit ein paar anderen Hiker vor dem Store und der Brand in Belden schien größer zu sein und ca. 50 Meilen waren schon gesperrt. Ok, da müssen wir uns in den nächsten Tagen einen Plan erarbeiten. Das Paar „Pepper Jack“ und „Shorts“ halfen uns aus, den sie kennen Trail Angels in der Region, die uns fahren könnten. Am Abend sind wir gemütlich auf der Terrasse des Hotel Old Station gesessen und haben ein paar Hard Selzer getrunken. -18,4 Meilen-
16.7.2021
Ungeplanter Zero
Eigentlich wollten wir gegen 10 Uhr wieder raus auf den Trail, aber ein Blick auf die PCTA Site und ein Gespräch mit „Shorts“ ließ uns die Meinung ändern. Das Dixie Feuer bei Belden hat zur Trail Sperrung geführt. Nach einer Runde Kaffee und einer kleiner Absprache, entschieden wir ins dazu am nächsten Tag an der Sperrung vorbei zu fahren. Marcelˋs Knie und Schuh Situation trugen zu dieser Entscheidung ebenfalls kräftig bei. (Neue Schuhe hat er sich heute auch gleich bestellt) Alles in allem war der Tag in Sierra City einer der entspanntesten Tage auf dem Trail. Das „Old Sierra City Hotel“ lässt Hiker einfach mal zur Ruhe kommen. 🙂
17.7.2021
Auf nach Chester
Um 8 Uhr wurden wir wach und machten uns gemütlich fertig. Das meiste hatten wir ja schon am Tag zuvor erledigt. Graham, ein Bekannter/Verwandter von „Shorts“, fuhr um 11 Uhr am Hotel vor und wir luden alles bei ihm ein. Veronika, eine Hikerin aus Schweden, fuhr auch gleich mit. 2 Stunden fuhren durch die Berglandschaft bis wir in Chester waren. Auf dem Weg sahen wir schon riesige Wolkenfelder über und um Chester, nur das es keine Wolken waren, das war schon der Rauch von dem Feuer. 🙁 In Chester luden wir Graham erstmal zum Essen ein und sprachen uns mit „Shorts“, übers Handy, ab. Komplett Chester war in Rauch gehüllt, das hatte was sehr bedrückendes an sich. Nach einer kleinen „Umweg“ Fahrt trafen wir gegen 16 Uhr am Trailhead Highway 36 ein. Warum auch immer, aber es wurde 17.30 Uhr bis wir endlich los liefen. Dieses Mal gingen wir aber in die falsche Richtung, nämlich zurück zum Midpoint Marker. Natürlich auch wieder bergauf. 😀 Als wir an der letzten Tentsite vor dem Marker ankamen, war es schon 21 Uhr und stockdunkel. -7,8 Meilen-
18.7.2021
Mittelpunkt und mehr Rauch
Da es am Vorabend spät wurde, standen wir am nächsten Tag etwas später auf. Wir ließen die Zelte stehen und machten uns mit einen Daypack auf zum Midpoint. Wir haben ihn erreicht, den Mittelpunkt des Weges. Natürlich haben wir standesgemäß auf dieses Ereignis mit Fireball angestoßen. Ein Whiskey mit Zimtgeschmack. In der Ferne konnte man immer mehr den Rauch des Feuers wahrnehmen. Auch als wir zur Tentsite zurück kamen und unsere Sachen zusammen packten, konnte man den Rauch zwischen den Bäumen sehen. Schnell weg hier und wir gingen den Trail schnell wieder runter zum Highway 36 und an den Picknicktisch, wo wir unsere heutige Mittagspause verbrachten. Die Landschaft hat sich mittlerweile wieder geändert. Wir sind raus aus der Sierra Neveda und rein in die nördliche Kaskadenkette. Keine Granitsteine mehr, dafür mehr Vulkangestein und Sand. Auch die Wassersituation hat sich wieder geändert. Nichts mehr mit alle 4 Meilen ein Fluss. Nun heißt es wieder vermehrt kleine Springs und mehr Wasser tragen. Auf dem Weg zu unserer Tentsite konnten wir vom Berg aus zurück auf die Feuersäule blicken. Oh je, das sieht nicht gut aus. „Shorts“ meinte schon am Picknicktisch, dass das Feuer sich innerhalb eines Tages verdoppelt hatte. An der Tentsite angekommen, haben wir zum Glück ein Bach vorgefunden und hier wollten wir uns gleich waschen. Aber das Wasser war so kalt und die Steine so rutschig, das wir uns es dann doch lieber gelassen hatten. Zum Abschluss des Tages sind wir alle, „Shorts“, „Pepper Jack“ und „Veronika/Swedish Fish“ zusammen gesessen und haben den Tag ausklingen lassen. -17,5 Meilen-
19.7.2021
Lassen National Park
Heute war ein langer Tag geplant, daher standen wir wieder kurz nach 5 Uhr auf. Circa 5 Meilen nach unserem Zeltplatz begann ein 19,3 Meilen langer Abschnitt, in dem man nur Zelten durfte, wenn man einen Bär Kanister hatte. Da wir unseren in Kennedy Meadows North abgegeben hatten, müssen wir die Strecke bis nach der Grenze absolvieren. Morgens schien es den Rauch stärker in unsere Richtung zu bringen, die komplette Umgebung lag in einem „Nebel“ und die Sonne leuchtete Rot. Das blieb so, bis wir am „Terminal Geysir“ waren, danach klarte es wieder auf und die Luft wurde besser. Zu Mittag wollten wir alle in Drakesbad unseren Burger essen, also beeilten wir uns um rechtzeitig dort zu sein. Aus dem Burger wurde aber leider nichts, da sie nur zwei Gerichte zu Mittag hatten, beides sehr gesund und ohne Kalorien. Wir bestellten uns zusätzlich Eis und Kuchen, um den Kalorienbedarf zu decken. So richtig zufrieden waren wir nicht mit dem Resort und das Bier war sehr teuer, 7 Dollar Aufwärts für eine Dose. Irgendwie kam der Service im Resort auch nicht in die puschen und so waren wir 2 Stunden vor Ort. Jetzt müssen wir aber los, dachten wir, es war schon 14 Uhr und wir haben noch 15 Meilen vor uns. Nach einem kurzem aber knackigem Anstieg, wurde der Trail einfacher und flacher. Wir machten circa alle 5 Meilen Pause und füllten die Wasservorräte auf. Nach einem traumhaften See, an dem wir am liebsten geblieben wären, fing der Abschnitt an, wo vor ca. 10 Jahren ein riesiger Waldbrand wütete. Die meisten Bäume standen noch aber sie waren entweder weiß oder schwarz verbrannt. Die Sonne ging unter und zeigte uns ein schönes Farbspiel in Rot und Gelb. 🙂 Als wir an unserem Zeltplatz ankamen, war es schon stockdunkel und 21.30 Uhr. Wir bauten unsere Zelt auf und aßen noch schnell was zu Abend, bevor wir müde ins Bett fielen. -26,6 Meilen-
20.7.2021
Old Station
Da wir gestern eine Spätschicht eingelegt hatten, blieben wir eine Stunde länger als sonst liegen. Die Stadt Old Station war nur noch 8 Meilen entfernt und so sind wir ganz gemütlich in das Örtchen eingelaufen. „Shorts“ und „Pepper Jack“ sind weiter an das Ende des Ortes gelaufen und wir mussten zu Poststation am Anfang. Unterschied in Meilen, 4. Wir haben auf der Poststation unser Futterpaket aus South Lake Tahoe abgeholt und unser Gearpaket weiter Richtung Oregon geschickt. Marcels Schuhe waren leider nicht da. Der Postbeamte bot uns an, das Schuhpaket, sobald es in Old Station ankommt, weiter nach Castella zu senden. Juhu, weitere 130 Meilen in den nicht funktionierenden Schuhen, Marcel war nicht erfreut aber nahm es hin. Auf dem Parkplatz sortierten wir unser Resupplypaket. Wir waren nicht die einzigsten. „Farmboy“ und seine Frau sortierten auch ganz fleißig den Erhalt ihrer Waren. Wir stärkten uns noch mit Sodas aus dem kleinen Shop des Trailerparks und dann ging es wieder weiter auf dem Trail. Nach 4 Meilen erreichten wir auch das nördliche Ende von Old Station. Es war schon gegen 18 Uhr und wir entschieden uns die Subway Caves in der Nähe anzuschauen und nicht mehr die 8 Meilen zur nächsten Wasserstelle zu laufen. Die Subway Caves sind grosse beeindruckende Lavahöhlen. Eine Meile nach den Subway Caves haben wir ein Plätzchen für die Nacht gefunden und den Tag gemütlich ausklingen lassen. – 15,5 Meilen-