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11-20 august
11.8.2021
Fish Lake
Nach einem gemütlichen Frühstück am Picknicktisch gingen wir gegen 8 Uhr los. Unsere zweite Frühstückspause machten wir am höchsten Punkt des Tages. Wasser gab es erst wieder nach 13 Meilen an einer kleinen Schutzhütte. Hier machten wir dann auch gegen 13 Uhr unsere Mittagspause. In der Pause entschieden wir, das Marcel nach einer kurzen Pause vorläuft und Gas geben kann. Vom Pausenplatz aus waren es 10 Meilen zum Highway und von dort nochmal ~2 Meilen zum Fish Lake Resort. Dumm nur, das Resort bzw. der Store schloss um 18 Uhr. Marcel gab Gas und war gegen 17 Uhr am Shop. Er kaufte für alle gekühlte Sodas und Bier. Nach 2 Stunden kam Regina und nach 4 kamen „Shorts“ und „Pepper Jack“ an. Trotz des langen Tages entwickelte sich der Abend noch zu einer geselligen Runde. Die Zeltplatz suche gestaltete sich danach ein bisschen schwieriger. 😀 Wir entschieden uns am Schluss dazu, das erste Mal, Cowboy Camping (schlafen ohne Zelt, nur mit Schlafsack) zu machen und machten uns direkt auf dem Boden in einem Shelter breit. -25.5 Meilen-
12.8.2021
Sky Lakes
Da es gestern etwas später wurde, entschlossen wir uns noch am Fish Lake zu frühstücken. Hier sahen wir auch schon wieder die ersten Rauchschwaden :-(. Eine nette Frau brachte uns an den Trailhead zurück und von da aus starteten wir den Trail mit dem Ziel einen Zeltplatz mit Wasser zu erreichen. Kaum losgelaufen trafen wir auf einen Hiker, der sich entschlossen hatte direkt vorwärts zu springen, da ihm der Rauch zu viel wurde. Zu Beginn war der Rauch kaum wahr zu nehmen, was sich aber im Laufe des Tages änderte. An der Christi’s Spring tankten wir Wasser und kühlten die Füße ab. Kurz vor unserem Camp zog der Rauch dann immer kräftiger an. Unser Camp lag am Skylake, der durch den Rauch eher wie ein See im Gruselfilm aussah. 😀 Mit unseren zwei Wegbegleiter machten wir noch gemeinsam Abendessen und ließen den Tag ausklingen. -17,4 Meilen-
13.8.2021
Apokalyptisch
Beim Aufwachen hörten wir ein fast unbekanntes Geräusch…Regentropfen. Tatsächlich war die Luft auch besser. Nach dem Frühstück, gingen wir den kleinen Anstieg zurück zum Trail und da hörte der Regen auch schon auf. Dafür zog der Rauch gleich wieder nach. In der Nähe der Snow Lakes füllten wir unser Wasser auf und machten unser zweites Frühstück. Später mussten wir mehrmals sehr vorsichtig „Schleichen“, da Baby Frösche zu Hunderten auf dem Weg herum hopsten. 😀 Heute überquerten wir den PCT 1800 Meilen Marker. Gegen Abend wechselte das Landschaftsbild in eine verbrannte Einöde mit nackten Stämmen die entweder kurz vorm umknicken standen oder schon zusammengebrochen waren. Dazu der dichte Rauch, der die Sonne Rot aussehen lies…das perfekte apokalyptische Film Set. Als Camp suchten wir einen Platz, der am wenigsten nach umknick gefährdeten Bäumen aussah. -21,1 Meilen-
14.8.2021
Bittere Pille
Von unserem tristen Zeltplatz aus startenden wir Richtung Manzama Village, hier wollte „Shorts“ Sohn auch zu uns stoßen. Er war gerade mit der Uni fertig und bot sich als Support an. 🙂 Der Trail wechselte von trostlos verbrannt zu kleinen grünen Oasen. Der Rauch war wieder nah an unerträglich und kratzte im Hals und brannte in den Augen. Die letzten Tage trafen wir auch immer mal wieder auf SOBO Hiker, die uns berichteten wie bescheiden die Rauch Situation in den nächsten Meilen sein sollte. Nicht sehr viel versprechend. Während wir für uns liefen, entschlossen wir uns daher, nach langem hin und her, noch den Crater Lake Rim zu gehen und dann vorzuspringen. Eine bittere Pille, da es sich um einen 250 Meilen Sprung handelt. 80-100 Meilen fielen schon durch eine Sperrung oberhalb von Sisters weg und dann noch unser Rauch Sprung von 150-170 Meilen :-(. Als wir unsere Entscheidung „Pepper Jack“ und „Shorts“ in Mazama mitteilten, waren sie nicht so glücklich, konnten es aber verstehen. Als wir gerade unseren Burger verspeisten, traf auch der Sohn von „Shorts“ ein. Er fuhr den Geländewagen von „Pepper Jack“ und das Auto war vollgepackt mit allem, was ein Hikerherz begehrt. Eigentlich wollten wir am Manzama Village campen und „Pepper Jack“ hatte auch schon den Campground bezahlt, als „Shorts“ doch noch ein Hotelzimmer in der Nähe buchen konnte. Leider war nur noch ein Zimmer frei und so quetschten wir uns zu fünft in ein Hotelzimmer. 😀 -12,1 Meilen-
15.8.2021
Crater Lake
Da „Shorts“ UNHEIMLICH gerne frühstücken geht, fand sie ein Restaurant das 40 Meilen vom Hotel und 20 Meilen von Manzama/Crater Lake entfernt lag. 😀 Also fuhren wir, für ein ausgiebiges Frühstück, auf die andere Seite des Crater Lakes. Während des Frühstücks sprachen wir über unsere Entscheidung, die Strecke wegen des Rauchs zu umgehen. Wir beschlossen, das wir gemeinsam nach Bend fahren würden, um dort noch 2 Tage zusammen zu verbringen. Wieder zurück am Manzama Village kauften wir schnell noch ein paar kühle Getränke und begaben uns dann auf unseren Hike ohne Rucksäcke, denn alles was wir nicht brauchten, hatte der Sohn „Nick“ im Auto. Der Aufstieg zum Krater war steiler und anstrengender als gedacht, so ein Vulkankrater kann doch sehr hoch sein. Wir schwitzten wie noch nie zuvor und waren tropf nass, als wir oben ankamen und das ohne Rucksack. Vor dem Crater Lake war nochmals ein Kiosk und wir holten uns was kühles zu trinken. Wir buchten noch schnell unser Hotelzimmer für Bend und dann ging es los auf unsere Tour um den berühmten Crater Lake. Am Rand des Vulkankraters angekommen bestaunten wir….Nichts. Man konnte man leider fast gar nichts sehen, der Krater war voller Rauch und nicht mal das blaue Wasser oder die Insel im See waren richtig zu sehen. Das war wirklich bitter, wir hatten uns so sehr darauf gefreut, den Crater Lake zu sehen. Diese Aussicht bekräftigte nochmal unsere Entscheidung die Strecke zu umfahren. Wir dachten alle, das der Trail um den Krater flach sein würde wie ein Pancake aber da lagen wir vier alle falsch. Es ging die ganze Zeit munter hoch und runter und wir lachten über unsere Dummheit. Im letzten Abschnitt wartete „Nick“ auf uns, er hatte das Auto an einem Parkplatz in der Nähe geparkt und kam uns quasi entgegen. Später als geplant kamen wir am Parkplatz an und fuhren noch ein Stück zu einem Campground in der Nähe. -14,4 Meilen-
16./17.8.2021
Bend
Am Morgen fuhren wir direkt von unserem Zeltplatz nach Bend, die größte Stadt entlang des PCT. Der Highway war bis 20 Meilen nach unserem Nachtlager komplett in Rauch gehüllt. Erst kurz vor Bend konnten wir die Berge von Sisters sehen. In Bend angekommen, besuchten wir einer der besten Frühstücks-Locations der Stadt. Die Sparrow Bäckerei hat wirklich sehr gute Frühstücks-Sandwiches und Zimtschnecken. Da „Shorts“ ein kleines Leckermäulchen ist, werden noch weitere gute Locations folgen. Da uns der Rauch in den letzten Tagen etwas runter gezogen hatte, hatte „Shorts“ eine gute Idee zur Ablenkung. In Bend gibt es Rivertubing, in einem großem Schwimmring treibt man für 2 Stunden den Fluss innerhalb der Stadt. 🙂 Das war genau die Abwechslung die wir brauchten und nach 2 Stunden im Fluss waren zum ersten Mal, seit langem, unsere Füsse wieder sauber 🙂 Wir besuchten noch schnell den REI in Bend, bevor wir uns zu unserem Campingplatz ausserhalb von Bend begaben. Nachdem wir unser Nachtlager aufgeschlagen hatten, fuhren wir in eine kleine Ortschaft in der Nähe, wo es ein Foodtruck Place gab. Kennen wir so in Deutschland nicht, ist aber eine super Idee.
Am nächsten Tag fuhren wir, nachdem wir alles zusammen gepackt hatten, zur nächsten besten Frühstücks-Location in Bend, das McKay Cottage Restaurant. Hier mussten wir 45 Minuten auf unseren Tisch warten. Das Essen war aber auch wirklich lecker, sehr zum empfehlen. Die Zeit, bis wir im Hotel einchecken konnten, verbrachten wir in der Deschutes Brewery, eine von 23 Brauereien in Bend. Am Abend besuchten wir die nächste Brewery 10 Barrel Brewing und probierten weitere IPA‘s. So viel verschiedene Biere an einem Tag haben wir noch nie probiert. Es waren zwei wirklich schöne Tage mit „Shorts“, „Pepper Jack“ und „ Nick“.
18.8.2021
Timberline Lodge
Nun hieß es Abschied nehmen von den drei und natürlich musste dies mit einem ordentlichen Frühstück geschehen. Die beste Adresse, das Lemon Tree, hatte „Shorts“ sich für den Schluß aufgehoben und es war einfach ein Traum von einem Frühstück. Wir mussten uns beeilen, denn wir hatten ein Shuttle mit einem Trail Angel Karla gebucht. Zum Abschied flossen ein paar Tränen und wir werden auf jeden Fall weiter in Kontakt bleiben. Auf der Fahrt zur Timberline Lodge hielt Karla für einen Stopp an der Crooked River High Bridge an. Während der Fahrt überlegten wir, ein Zimmer in der Timberline Lodge am Mount Hood zu buchen, schließlich sind wir nur 1x im Leben dort, im berühmten Hotel, indem die Idee zum Film „Shining“ entstand. Spontan buchten wir das Hotel und waren so froh darüber. Den Abend genossen wir im und rund um das Hotel, denn es gab einiges zu entdecken.
19.8.2021
Mount Hood
Um den Aufenthalt im Hotel abzurunden, gingen wir morgens zum legendären Frühstücks-Buffet. Gerne hätten wir noch mehr gegessen aber nach Runde drei war Schluß und wir mussten nochmal ein kleines Nickerchen machen. Zu Mittag sollten wir aber mal los, sonst würden wir die geplanten Meilen bis zur Tentsite nicht mehr schaffen und so machten wir uns auf den Weg. Nach 3 Meilen passierten wir Marker 2100 Meilen. Entlang des Mount Hood ging es immer wieder am Berg hoch und runter, bis wir in eine Schlucht kamen, wo das Schmelzwasser des Mount Hood in einen kleinen reißenden Bach überging. Wir suchten nach einer passenden Stelle, an der auch Regina den Fluss überqueren konnte und nach einer Stunde hin und her waren wir auf der anderen Seite. Über eine alternative Route des PCT kamen wir an den super schönen Ramona Falls vorbei und suchten uns einen Zeltplatz für die Nacht. -14,2 Meilen-
20.8.2021
Wahmut Lake
Schon am Morgen hatten wir leichten Nieselregen und es war kalt, also frühstückten wir im Zelt. Alles war klamm, kalt und nass. Als wir die Wolken voraus in den Bergen sahen, hofften wir nur, das es heute nicht noch mehr regnet. Die Landschaft hier kurz vor der Grenze zu Washington wurde immer grüner, fast wie im schönen Schwarzwald. Gegen Mittag regnete es immer mehr und auf dem Weg zum Kamm wurde es richtig stürmisch. Zum Mittagessen mussten wir das Aussenzelt ausstellen um einen trockenen Platz zu haben. Erschwerend kam hinzu, das in den nächsten 10 Meilen alle 20 Meter ein umgefallener Baum den Weg versperrte und der Nachmittag entwickelte sich zu einer Kletterpartie über Bäume. Der vorletzte Abschnitt für den Tag führte entlang eines Berghanges bei eisiger Kälte und Wind zur Kreuzung in Richtung Wahmut Lake. Wir konnten an dieser Stelle wählen, ob wir den original PCT, den Eagle Creek Trail oder den steilen Indian Spring Trail laufen. Wir entschieden uns, den nicht so steilen Eagle Creek Trail über den Wahmut Lake zu gehen, da dieser viele schöne Wasserfälle bietet. Die letzten 2 Meilen, bis zum Lake waren schnell gelaufen, alles eben und weicher Waldboden. Am Wahmut Lake fanden wir einen wirklich schönen windgeschützten Zeltplatz fast am See. -22,1 Meilen-