Tagebuch

3-4 Juli

3.7.2022
Hot

(Wolfrathshausen – Bad Tölz)
Es war mal wieder interessant, in einem Jugendzimmer zu schlafen. Unser Airbnb war das Zimmer von Gabis Sohn. Bei Zeiten starteten wir von unserer Unterkunft. Es soll heute sehr heiß werden und so nutzen wir die kühlen Morgenstunden. Die ersten Kilometer gingen schön durch einen Waldabschnitt. Auch hier begegneten uns viele Jogger und Spaziergänger mit ihren Hunden. Zum Glück war es etwas durch den Wald bedeckt, dass es nicht gleich ganz so heiß wurde. Der weitere Weg verlief dann wieder an der Isar entlang und wir konnten immer schöne Blicke auf den Fluss werfen. Die Temperaturen stiegen schnell, daher verbrachten wir unsere Mittagspause an einem kleinen Kiesbett an der Isar. Mit uns waren auch andere Wanderer und Einheimische, die den Platz für die Erfrischung nutzen. Marcel hat natürlich gleich wieder die Kunst der Stunde genutzt und ist ins Wasser gesprungen, was sehr wohl tat. An unserem Pausenplatz hatten wir unseren ersten Mitwanderer Richtung Venedig gesehen. Zu Mittag gab es die mitgenommene Knorr Fertigpasta, auf dem Gaskocher zubereitet, was uns gleich stark an den PCT erinnerte. *Seufz* Der Weg nach dem Mittagessen war unspektakulär. Die Isar trennte sich etwas von uns und wir gingen über einen Berg und konnten so einen Blick von oben auf den Fluss beim Malerwinkel erhaschen. Nach ein paar weiteren Kilometer konnten wir zum ersten Mal die Alpen sehen. Hier entdeckten wir auch zum ersten Mal ein Wegweiser nach Venedig. Die letzte Strecke führte über eine kleine Erhöhung zur Alm an vielen Bauernhöfen vorbei. Da dieses Stück an einer Straße entlang ging, war das für unsere Füße nicht so toll, schön heiß gelaufen auf dem Asphalt. Gegen Abend liefen wir in Bad Tölz ein, entlang der Isar Promenade, an der sich zu viele Menschen sonnten und in der Isar schwammen oder einfach nur den Sonntagabend genossen. Unser Hotel in Bad Tölz war ein wirklich sehr altes Stammhotel mit Flair. Da bei der Buchung wohl was schief lief, bekamen erst wir ein Doppelzimmer mit zwei Einzelbetten, dies mussten wir dann gleich beim Portier umbuchen, bevor wir zu unserem Abendessen gingen. Hier lernten wir dann eine Gruppe Wanderer kennen, die die selbe Tour über den Alpenverein vor sich hatten.
28,5 Km

4.7.2022
Der erste Berg

(Bad Tölz – Tutzinger Hütte)
Die Nacht in unserem Hotel war ziemlich unruhig. Wir hatten unser Zimmer neben einem Bach mit einer kleinen Staustufe und dieser plätscherte die ganze Nacht laut vor sich hin. Nach dem Frühstück tätigten wir noch ein paar Einkäufe und für Marcel gab es neue Trekking Stöcke. Seine hatte er am Vortag wieder mal geschrottet.
Zügig gingen wir von Bad Tölz nach Lenggries, wo der erste Berg auf uns wartete. An diesem Morgen fielen die ersten Regentropfen und für uns ging das Aus- und Anziehspiel direkt nach den ersten Metern los. An diesem Morgen trafen wir das erste Mal auf Theresa und Christian, die auch Richtung Venedig unterwegs waren.
Vor Lenggries, empfahl uns die App eine andere Strecke zu nehmen und nicht über das Brauneck und die dort befindliche Seilbahn. Da Reginas Wanderführer einen anderen Weg empfohlen hatte, folgten wir diesem, was wir an diesem Tag noch sehr bereuen werden.
An der Seilbahn angekommen, wollten wir noch eine Kleinigkeit zu Mittag essen, mussten aber feststellen, dass an diesem Tag alle Gaststätten geschlossen waren und somit ging es hungrig den Berg hoch. Der erste Anstieg war nicht ohne, es ging steil die Skiabfahrtsstrecke hinauf mit teilweise 45° Steigung. Die Sonne hatte es mittlerweile auch raus geschafft und heizte uns zusätzlich ein. So bewegten wir uns mühsam und langsam den Berg hoch. Oben angekommen hielten wir kurz im Brauneck Panorama Restaurant und gönnten uns eine Brotzeit, ein Bier und genossen die Aussicht über die Berge, die vor uns lagen. Wir fragten noch die Kellnerin nach dem richtigen Weg und gingen dann weiter Richtung Tutzinger Hütte vor der Benedigtenwand. Wir dachten, es geht schön an der Alm vorbei auf geraden Wanderwegen ruhig am Berg entlang…..doch dann wurden wir nach einigen Metern überrascht. Es ging steil bergauf und wir mussten zeitweise ein bisschen hoch kraxeln um zum Latschenkopf zu gelangen, der auf 1710 m lag.
Obwohl die Aussicht am Gipfelkreuz traumhaft war, mussten wir uns zusammenreißen und uns weiter auf den Weg machen, da für den Abend ein Gewitter angesagt war.
Der Weg war durch den Regen der letzten Tagen ziemlich rutschig und so haben wir uns gegen den alpinen Weg über das Achselköpfle entschieden. Obwohl wir die einfachere Variante der Umgehung wählten, zog die sich ewig lang hin und und war zudem anstrengender als gedacht. Kurz vor der Tutzinger Hütte konnten wir noch noch eine Geißen Familie sehen, welche die Stimmung wieder ein bisschen aufhellte. An der Hütte angekommen, hatten wir natürlich erst mal was zu trinken und essen bestellt. Gerade als wir es uns vor der Hütte bequem machten, fing das Gewitter bzw. der Regen an. Glück gehabt. 🙂 In der Stube setzten wir uns zu Theresa und Christian und tauschten uns aus. Wir freuten uns schon auf ein Zimmer, dass wir für uns hatten, da bis um 21 Uhr keiner zu ins Zimmer kam. Doch da tauchte gegen 21:30 Uhr noch ein dänisches Pärchen auf, die sich leicht mit der Zeit verschätzt hatten. Somit waren wir nicht mehr alleine in unserem Zimmer. Die erste Nacht auf einer Alpenhütte, mal sehen wie diese Übernachtung wird.
23,6 Km.