Tagebuch

15-16 Juli

15.07.2022
Schnee und Hagel

(Kreuzwiesenalm-Gampenalm)
Was soll man sagen auch so erfahrenen Wanderer wie uns kann es passieren, dass wir den falschen Weg nehmen und so sind wir 1 km umsonst gelaufen. Der Tag fängt schon mal gut an. Die anderen drei waren schon früher aufgebrochen und hatten eine andere Route gewählt. Wir hingegen sind klassisch der Komoot Karte gefolgt. Nach einem kleinen Anstieg hatten wir eine hammermäßige Aussicht auf die vor uns liegenden Berge. Weiter ging es zum Glittnersee, wo wir hielten und ein zweites Frühstück aßen. Die Schwäne auf dem See waren damit nicht ganz einverstanden und verscheuchten uns von unserem Platz. Vom Lüsner Joch aus hatten wir die beste Aussicht auf die Dolomiten und hielten kurz inne. Wir entschieden uns am Würzjoch, am dort gelegenem Hotel Mittag zu machen und von dort den Ausblick auf den Pleitlerkofel zu genießen. Danach ging es weiter am Würzjoch entlang über Almmatten weiter Richtung Pleitlerscharte. Der Aufstieg zwischen bizarren Felswänden und Geröll. Ein paarmal mussten wir auf allen vieren kraxeln. Oben angekommen hatten wir ein super Panorama auf die Dolomiten. Weiter ging es Richtung Schlüterhütte eine kurze Trinkpause einlegen. Eigentlich wäre hier ein gutes Etappenziel gewesen aber die Schlüterhütte war komplett ausgebucht und so mussten wir weiter zur Medalgesalm, wo die anderen auf uns warten. Kurz vor dem letzten Aufstieg war bei Regina Schluß. Die Höhenangst ließ sie an einer ausgesetzten Stelle nicht mehr weiter gehen. Sie schafft es hier nicht mehr weiter und nun war die Frage, wo werden wir schlafen. Die Schlüterhütte war voll und weiter wussten wir gerade nicht mehr. Wir stiegen ab ins „Tal“ und Marcel erkundigt sich derweil, was es für Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe gab.
Nicht weit entfernt, war eine Alm. Wir gingen hin und fragen, ob es eine Möglichkeit gab, von dort zur Medagesalm zu komme. Eigentlich war diese nur ein Steinwurf entfernt, aber trotzdem unerreichbar. Daher erkundigten wir uns, ob hier noch Betten frei wären. Die Wirtsleute reagierten super und konnten uns gleich ein Platz im Mehrbettzimmer anbieten. Was mir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, diese Alm ist eine Feinschmeckeralm. Die Gampenalm. Nachdem sich Regina mit einem Bierchen beruhigt hat,
bekamen wir ein 3-Gänge Menü serviert und waren total überrascht. Hier stimmte alles. Top Service. Super Essen (Sternekoch). Top Ambiente, mit einer traumhaften Aussicht von der Terrasse auf die Dolomiten. Während der Hauptspeise, öffnete sich plötzlich ein Wolkenbruch, und es hagelte und gewitterte, das innerhalb von Minuten eine Schneedecke entstand. Wir rannten mit unserem Essen und den Getränke so schnell wir konnten in den Innenraum. Natürlich war unser Hauptgericht nun kalt und nass aber es schmeckte trotzdem.
Wie in den USA gilt das Sprichwort „ the trail provides“ und dieses Glück hatten wir an diesem Abend und möchten uns nochmals bei den Wirtsleuten für Ihre Gastfreundschaft bedanken.
24 km

16.07.2022
Der Plan

(Gampenalm-Wolkenstein)
Natürlich hatten wir am Abend zuvor der Medalgesalm und dem Dreiergespann mitgeteilt, dass wir an dieser Stelle nicht weitergehen konnten und den Weg außen rum nehmen würden. Nach einem super lecker Frühstück, machten wir uns auf Richtung St. Maddalena um von dort aus den Bus nach Brixen und danach nach Wolkenstein zu nehmen. In Brixen angekommen, traf uns fast der Hitzeschock, die letzten Tage waren es auf den Höhenmeter immer schön angenehm um die 20°, nun hatten wir weit über 30° und es war kaum auszuhalten. Das Dreiergespann nahm eine Abkürzung und nicht die klassische Route, so dass wir uns in Wolkenstein, in Gröden, in unserem Hotel treffen konnten. Dort besprachen wir den nächsten Tag, da es über den Piz Boe gehen sollte und Jasmin und Regina diese Tour durch Höhenangst und Kondition nicht mitmachen konnten.
Also schmiedeten wir einen Plan, uns in zwei Gruppen aufzuteilen.
Die eine Gruppe fuhr mit dem Bus ans Grödner Joch, um von da aus über den Piz Boe zu steigen. Die andere Gruppe fuhr bis zum Pordoijoch, um von da aus die Seilbahn nach oben zu nehmen. Der Plan steht, der nächste Tag konnte kommen.
Im Hotel trafen wir in der Lobby noch auf ein älteres englisches Paar, dass regelmäßig hier ihren Urlaub verbrachte. So versumpften wir noch ein wenig in der Lobby bei dem einen oder anderen Getränk.
3 km