Vorbereitung

Wie bereitet man sich auf einen Thru-Hike vor?

Gute Frage. Ich glaube zuerst muss man sich darüber klar werden, was das für einen bedeutet.

Man gibt den bekannten Alltag auf, um ca. 5-6 Monate in der Wildnis zu verbringen.

Hört sich genial an. Finden wir auch.

Doch bevor wir uns in die Wildnis begeben, muss vorher doch so einiges organisiert und geplant werden

Wie sieht es z.B. mit dem Arbeitgeber aus, macht dieser bei diesem Wunsch mit? Bekomme ich für diese Zeit frei oder sollte ich kündigen? Benötige ich irgendwelche Versicherungen. Wie viel Geld wird mich der ganze Spaß kosten? Muss ich mich bei Behörden abmelden oder wie sieht es mit dem langen Aufenthalt in den USA aus? Welche Genehmigungen (Permits) muss ich einholen? Dies sollte alles im Vorfeld geklärt und geregelt werden.

Job

Marcels Arbeitgeber hat dieses Abenteuer unterstützt. Er konnte sich für diesen Zeitraum freistellen lassen. Möglich war dies durch Überstunden, Urlaub, Resturlaub und unbezahltem Urlaub.

Regina hat Ihren Job für dieses Abenteuer aufgegeben.

Ausrüstung und Equipment

Diesem Kapitel haben wir ein extra Bereich gewidmet > Packliste

VISA für den Aufenthalt in den USA

Für einen längeren Aufenthalt in den USA benötigt man ein B-2 Besuchervisum. Eine ESTA-Reisegenehmigung reicht hier nicht mehr aus, da diese nur für einen Zeitraum von bis zu 90 Tage gilt.

Mit dem Besuchervisa B-2 kann man sich bis zu 180 Tagen an einem Stück in den USA aufhalten.

Das Beantragen ist nicht schwer, man muss nur genügend Zeit und Geduld mitbringen. Sobald der Antrag, der Online ausgefüllt wird, eingereicht wurde, kann ein Termin zum persönlichen Vorsprechen in der Botschaft vereinbart werden. Das Vorsprechen selbst verlief schnell und unkompliziert.

Genehmigung für den Übergang nach Kanada

Um den Lauf regulär abschließen zu können, muss man am Ende über die Grenze der USA nach Kanada. Auch hierfür ist wieder eine Permit nötig. Als PCT-Hiker hat man die Möglichkeit, diese direkt per E-Mail zu beantragen. Wichtig hierbei ist, sich genau an die Anweisungen auf der Info Seite der PCTA zu halten. Sonst wird die Permit erst gar nicht weiterbearbeitet und man darf wieder von vorne anfangen.

Fire Permit

Wer sich sein Essen warm zubereiten will und dafür einen Kocher benutzt, braucht in Kalifornien auch hierfür eine Erlaubnis. Das war die schnellste und einfachste Permit. Um diese zu bekommen, muss man sich Online ein Video anschauen und danach ein paar Fragen beantworten. Hat man das Erfolgreich absolviert, erhält man sofort seine Permit.

Start Termin

Um den PCT laufen zu dürfen benötigt man eine Permit. Die PCTA Organisation verlost jedes Jahr 50 Permits pro Starttag, für den Zeitraum von März bis Mai.

Natürlich kann man sich auch ohne diese Permit auf den Weg machen, man muss sich nur die Genehmigungen von allen Nationalparks usw. einzeln einholen, was bestimmt viel Arbeit bedeutet. Die Permit Vergabe ist in 2 Runden aufgeteilt. Die erste Runde findet am 15. November statt und die zweite am 15. Januar.

Mensch haben wir geschwitzt, dass wir einen Startplatz zum gewünschten Datum erhalten. Die Warteschlange füllte sich schnell auf 14000 Personen. Da war der Schock, über unsere Position, ~1100 in dieser Schlange, schnell verdaut. Für einen relativ guten Warteplatz, war ein früher Besuch der Anmeldeseite ausschlaggebend. Nach diesem stressigen Prozedere war erst einmal ein Glas Wein fällig. So konnten wir auf unseren Starttag, den 5. April 2020, anstoßen.

Auslandskrankenversicherung

Da eine Standard Reiseversicherung für diesen Zeitraum nicht greift, muss man sich auch mit diesem Thema beschäftigen. Hier muss jeder für sich das richtige Konzept finden. Am besten erkundigt man sich bei seiner Haus und Hof Versicherung, sowie im Internet über die Konditionen und Preise der verschiedenen Anbieter.

SOS und Bergung

Da man auf dem Trail nicht immer Handyempfang hat, empfiehlt es sich, einen satellitengenstützen Notfallsender von Garmin oder Spot mit zu nehmen. Darüber hinaus benötigt man zwingend ein Abo um das Gerät nutzen zu können. Das Abo schlägt mit circa 20 Euro im Monat zu buche, je nach dem gewünschten Leistungsumfang.

Zusätzlich haben wir über GEOS eine Bergungsversicherung abgeschlossen. Eine Bergung weit ab vom Schuss kann ja recht schnell sehr teuer werden.

Anreise

Hat man seinen Starttermin, kann man seinen Flug buchen. Wir haben nur einen Hinflug gebucht, da es für uns nicht wirklich planbar war, wann es zurück geht. Ein Unfall, Krankheit oder ein Vorfall zu Hause kann schnell zu einem vorzeitigen Ende des Abenteuers führen.

Anmeldung Scout und Frodo

Wir können uns richtig glücklich schätzen, dass wir zum Start von unserer Tour einen Platz im Garten von Scout und Frodo bekommen haben.

Die beiden beherbergen und betreuen schon seit vielen Jahren Hiker, die auf den PCT gehen. Das Ehepaar wird aber aufhören und sich zur Ruhe setzten. Somit ist 2020 Ihr letztes Jahr, in dem sie diesen Service anbieten. Man wird von ihnen am Flughafen abgeholt, darf in ihrem Garten campen und wird von ihnen zum Startpunkt gebracht.

Helfer wie Scout und Frodo nennt man Trail Angels. Trail Angels sind Helfer, Freiwillige oder einfach nur nette Menschen, welche die Hiker auf deren Reise unterstützen.

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